Eibisch gehört zur Familie der Malvengewächse. Aus den Blütenblättern wird der wohlschmeckende und gesunde Malventee hergestellt. Aus der Wurzel wurde früher der sogenannte „Mäusespeck“ gemacht. Deshalb wird die Pflanze im Englischen „Marshmallow“ genannt. Ein weniger wohlklingender, aber geläufiger Name ist „Schleimwurz“.
Schon unsere Vorfahren wussten den Eibisch (Althaea officinalis) zu schätzen. Archäologischen Funden zufolge, nutzten schon die Neandertaler diesen als Heilpflanze. Schriftliche Quellen belegen, dass die Pflanze in der Heilkunde der alten Griechen einen festen Platz hatte.
Woran erkenne ich Eibisch?

Bevor wir über die Eibischwurzel reden, wenden wir uns kurz der gesamten Pflanze zu. Eibisch ist eine mehrjährige Pflanze mit weißen Blüten. Echter Eibisch wächst in Süd- und Südosteuropa, dem südlichen Russland sowie in Kasachstan und wird bis zu 1,50 Meter hoch.
Die Pflanze blüht im Juli-August und mag gehaltvollen Lehm- oder Tonboden. In Mitteleuropa wurde der Eibisch teils bewusst eingeführt als Mitbringsel von Reisen in den Süden, teils aber auch versehentlich eingeschleppt. Es gibt diverse verwilderte Formen, aber auch Zuchtformen. Viele Verwandte des Eibischs zieren heute unsere Gärten.
Was kann die Eibischwurzel?
Die ganze Pflanze ist vielseitig verwendbar. Man kann Blüten, Blätter oder Wurzeln sammeln und trocknen. Die Blätter der Pflanze werden als Tee verwendet, oft ergänzt durch Spitzwegerich und Lindenblüten. Besonders gehaltvoll ist jedoch die Wurzel, der wir uns primär zuwenden.
Die alten Römer schätzen junge Sprossen als Bestandteil von Salat-Gerichten. Im getrockneten Zustand wurde die Wurzel als Gewürz für Fleischgerichte und Suppen verwendet. Wenn die Menschen Hunger litten, wurde die Eibischwurzel, die äußerlich einer Möhre ähnelt, als Gemüse gegessen. Darauf wird sogar in der Bibel verwiesen.
Die Ähnlichkeit zur Möhre ist rein äußerlich. Auch wenn sich daraus Süßigkeiten herstellen lassen, ist sie pur als Gemüse nicht sonderlich wohlschmeckend. Es wird empfohlen, sie gut zu würzen, um den Geschmack zu verbessern.
Im Mittelalter wurde aus Eibisch eine Salbe hergestellt, mit der Geschwüre behandelt worden.
Die Wurzel ist sehr schleimhaltig und hilft bei Erkrankungen, bei denen die Schleimschicht angegriffen wird. Daraus ergibt sich ihr Verwendungszweck.
Hier eine kleine Übersicht zur Verwendung der Eibischwurzel als Heilpflanze.
Die Eibischwurzel wird gern angewendet bei:
- Husten und Bronchitis
- Gastritis
- diverse Schleimhautentzündungen
- Apththen (Schädigung der Schleimhaut in der Mundhöhle)
- Insektenstiche
Somit findet die Wurzel des Eibischs vielseitige Verwendung. In erster Linie wird mit ihr zwar Hustensaft assoziiert, aber die kleine Wurzel kann viel mehr. Sie macht Speisen verträglicher, kann bei Sodbrennen und Magen- und Verdauungsbeschwerden lindern.
Auch bei Harnröhrenbeschwerden, Furunkeln und Krampfadern soll Eibisch helfen.
Übrigens ist Eibisch auch bei den Bienen sehr beliebt!