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Frische Kräuter geben jedem Gericht das gewisse Etwas – und mit Petersilie hast du einen echten Klassiker im Haus. Ob auf Kartoffeln, im Salat oder in der Suppe: Das grüne Kraut sorgt nicht nur für Geschmack, sondern steckt auch voller Vitamine und Mineralstoffe. Kein Wunder also, dass viele Hobbygärtner sie selbst anbauen möchten.
Das Schöne daran: Petersilie zu ziehen ist gar nicht schwer, wenn du ein paar einfache Dinge beachtest. Egal ob im Gartenbeet oder auf dem Balkon – mit dem richtigen Standort, etwas Geduld und regelmäßiger Pflege wächst sie fast von allein.
In diesem Artikel erfährst du, wie du Petersilie erfolgreich aussäst, pflegst und erntest. So hast du das ganze Jahr über frische Würze direkt vor der Haustür – und kannst deine Gerichte jederzeit mit einem Schuss Grün verfeinern.
Petersilie im Überblick – Sorten, Eigenschaften und Besonderheiten

Petersilie gehört zu den beliebtesten Küchenkräutern überhaupt. Ihr frisches Aroma passt zu fast jedem Gericht, und sie lässt sich sowohl im Garten als auch auf dem Balkon problemlos anbauen. Grundsätzlich unterscheidet man zwei Hauptsorten:
| Sorte | Merkmale | Geschmack |
|---|---|---|
| Krause Petersilie | stark gekräuselte Blätter, dekorativ | mild und leicht süßlich |
| Glatte Petersilie | glatte, große Blätter | kräftiger, intensiver Geschmack |
Beide Varianten stammen ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und gehören zur Familie der Doldenblütler. Sie wachsen zweijährig – das heißt, im ersten Jahr bilden sie Blätter und im zweiten Jahr Blüten und Samen. Danach stirbt die Pflanze ab.
Neben dem typischen Einsatz als Gewürz hat Petersilie auch gesundheitliche Vorteile. Sie enthält viel Vitamin C, Eisen und Kalzium und wirkt leicht entwässernd. Besonders frisch geerntet entfaltet sie ihr volles Aroma. Bewährte Sorten für den Anbau sind zum Beispiel Mooskrause 2 oder Gigante d’Italia.
Der richtige Standort: Sonne, Boden und Nachbarn im Beet
Petersilie liebt es hell, aber nicht zu heiß. Ein halbschattiger Standort ist ideal, besonders im Hochsommer. Der Boden sollte locker, humos und nährstoffreich sein – am besten mit etwas Kompost angereichert. Staunässe verträgt die Pflanze gar nicht, also achte auf eine gute Drainage.
Optimale Bedingungen:
- pH-Wert: neutral (6–7)
- Boden: locker, humos, durchlässig
- Licht: halbschattig bis sonnig
- Bodenfeuchtigkeit: gleichmäßig, aber keine Staunässe
In der Mischkultur fühlt sich Petersilie zwischen Tomaten, Schnittlauch oder Radieschen wohl. Nicht gut verträgt sie sich mit anderen Doldenblütlern wie Möhren oder Sellerie. Wenn du sie im Topf anbaust, wähle ein Gefäß mit mindestens 20 cm Tiefe, damit sich die Wurzeln gut entwickeln können.
Petersilie aussäen und pflanzen – so startest du richtig
Die Aussaat erfolgt am besten im Frühjahr ab März, sobald der Boden frostfrei ist. Du kannst Petersilie direkt ins Beet säen oder in Töpfen auf der Fensterbank vorziehen.
So gehst du Schritt für Schritt vor:
- Samen 6–8 Stunden in lauwarmem Wasser einweichen.
- Erde lockern und leicht anfeuchten.
- Samen dünn ausstreuen und nur 0,5–1 cm mit Erde bedecken.
- Keimzeit: etwa 2–3 Wochen – Geduld ist gefragt.
- Bei Bedarf Jungpflanzen später vereinzeln.
Abstände:
- Im Beet: 20–25 cm Reihenabstand
- Im Topf: etwa 5 cm Abstand zwischen den Pflanzen
Tipp: Wenn du vorgezogene Jungpflanzen nutzt, setze sie vorsichtig um, ohne die empfindlichen Wurzeln zu verletzen. Ein schattiger Platz in den ersten Tagen hilft beim Anwachsen.
Pflegeleicht, aber anspruchsvoll: Gießen, Düngen und Unkrautkontrolle

Petersilie braucht regelmäßige Aufmerksamkeit, um kräftig zu wachsen. Besonders wichtig ist eine gleichmäßige Bodenfeuchte. Der Boden darf nie völlig austrocknen, aber auch nicht durchnässt sein.
Gieß-Tipps:
- Morgens oder abends gießen, nie in der Mittagssonne.
- Lieber seltener, aber gründlich.
- Staunässe unbedingt vermeiden.
Beim Düngen gilt: weniger ist mehr. Zu viel Stickstoff macht die Blätter weich und geschmacklos. Verwende lieber:
- Kompost oder Hornspäne
- verdünnte Brennnesseljauche
- organischen Flüssigdünger (bei Topfpflanzen einmal im Monat)
Typische Pflegefehler vermeiden:
- Gelbe Blätter → zu nass oder Nährstoffmangel
- Verkümmerte Pflanzen → zu dichter Stand
- Schwacher Wuchs → alte oder verbrauchte Erde
Eine dünne Schicht Mulch hilft, die Feuchtigkeit zu halten und Unkraut zu unterdrücken.
Krankheiten und Schädlinge – so bleibt deine Petersilie gesund
Obwohl Petersilie robust ist, kann sie unter bestimmten Bedingungen krank werden. Typische Probleme sind Blattfleckenkrankheit, Mehltau oder Wurzelfäule. Die Hauptursache ist meist zu viel Feuchtigkeit und schlechte Luftzirkulation. Achte deshalb auf einen lockeren Stand und vermeide Wasserstau.
Auch Schädlinge wie Blattläuse oder Minierfliegen können Schaden anrichten. Entferne befallene Blätter rechtzeitig und setze bei Bedarf natürliche Mittel wie Schmierseifenlösung oder Brennnesselbrühe ein. Nützlinge wie Marienkäfer oder Florfliegen leisten ebenfalls gute Dienste.
Ein häufiger Fehler ist der Anbau an derselben Stelle über mehrere Jahre. Dadurch sammeln sich Krankheitserreger im Boden an. Deshalb Petersilie immer in Fruchtfolge setzen.
Zur Vorbeugung kannst du zudem auf resistente Sorten achten und nur gesunde Pflanzen verwenden. Gute Luft, mäßige Feuchtigkeit und ein sonniger Standort sind die besten Voraussetzungen, damit deine Petersilie gesund bleibt.
Petersilie ernten und lagern – frisches Aroma das ganze Jahr genießen
Petersilie kannst du ernten, sobald sie kräftig gewachsen ist – meist etwa 8 bis 10 Wochen nach der Aussaat. Schneide die äußeren Blätter stets zuerst, damit die Pflanze weiter wachsen kann. Verwende am besten eine scharfe Schere, um die Stängel sauber abzuschneiden.
Die frisch geernteten Blätter halten sich im Kühlschrank etwa 2 bis 3 Tage, wenn du sie in ein feuchtes Tuch wickelst. Wer länger Freude daran haben möchte, kann Petersilie einfrieren – am besten gehackt in Eiswürfelformen mit etwas Wasser.
Auch das Trocknen ist möglich, allerdings verliert sie dabei etwas von ihrem Aroma. Eine gute Alternative ist das Einlegen in Öl oder Salz, so bleibt der Geschmack intensiver erhalten.
Mit mehreren Pflanzungen im Jahr oder ein paar Töpfen auf der Fensterbank hast du das ganze Jahr über frische Petersilie griffbereit – immer dann, wenn du sie brauchst.
Petersilie in der Küche – vielseitiger Allrounder für Genuss und Gesundheit

Kaum ein Kraut ist so vielseitig einsetzbar wie Petersilie. Ob als frisches Topping auf Kartoffeln, im Salat, in Suppen oder als Bestandteil klassischer Saucen – sie bringt Frische und Farbe auf den Teller. Besonders glatte Petersilie eignet sich gut zum Kochen, während die krause Variante häufig zum Garnieren verwendet wird.
Neben dem Geschmack punktet Petersilie auch mit ihren Inhaltsstoffen. Sie enthält Vitamin C, Eisen, Kalium und Folsäure und unterstützt damit das Immunsystem und den Stoffwechsel.
Ein kleiner Tipp: Gib Petersilie erst am Ende des Kochvorgangs zu warmen Gerichten. So bleiben die ätherischen Öle und Vitamine erhalten.
Auch als Basis für Kräuterbutter, Pesto oder Smoothies ist sie ideal. Wer sie regelmäßig nutzt, holt nicht nur Geschmack, sondern auch ein Stück Gesundheit in die Küche.
Überwintern und neue Aussaat – so hast du dauerhaft Freude an deiner Petersilie
Petersilie ist zweijährig, lässt sich aber leicht überwintern. Im Beet reicht eine Schicht aus Laub oder Tannenzweigen, um die Wurzeln vor Frost zu schützen. Im Topf stellst du sie am besten an eine geschützte Hauswand und deckst sie mit Vlies ab.
Überwinterung leicht gemacht:
- Beetpflanzen mit Mulch schützen
- Topfpflanzen auf Holz oder Styropor stellen
- An frostfreien Tagen leicht gießen
Im zweiten Jahr bildet die Pflanze Blüten und verliert an Geschmack. Daher lohnt es sich, im Frühjahr neue Petersilie auszusäen.
Samen selbst gewinnen:
- Einige Pflanzen im zweiten Jahr stehen lassen.
- Nach dem Blühen die Samenstände abschneiden.
- Trocknen, ausreiben und in Papier lagern.
So hast du jedes Jahr frische Petersilie aus eigenem Saatgut – nachhaltig, aromatisch und immer griffbereit.
Fazit: Mit eigener Petersilie wächst der Genuss im Alltag
Wenn du einmal erlebt hast, wie intensiv frische Petersilie duftet und schmeckt, willst du sie nicht mehr missen. Der Anbau lohnt sich wirklich – ob im Beet, im Hochbeet oder auf dem Balkon. Schon ein kleiner Topf genügt, um deine Gerichte mit frischer Würze zu verfeinern und deinem Alltag ein Stück Natur näherzubringen.
Lass dich nicht entmutigen, wenn es beim ersten Versuch nicht perfekt klappt. Jede Pflanze wächst ein bisschen anders, und gerade das macht den Reiz aus. Beobachte, probiere verschiedene Sorten und Standorte aus und finde heraus, was bei dir am besten funktioniert.
So entsteht mit der Zeit ein ganz persönliches Gartenwissen – und vielleicht auch die Freude daran, weitere Kräuter selbst zu ziehen. Denn wer einmal den Geschmack selbst angebauter Petersilie kennt, möchte nie wieder auf gekaufte verzichten.
FAQ – Häufige Fragen und Antworten
Hier habe ich noch Antworten auf häufige Fragen zu diesem Thema zusammengestellt:
Kann man Petersilie das ganze Jahr über anbauen?
Petersilie wächst in der Regel von Frühjahr bis Herbst im Freien. Im Winter kannst du sie aber problemlos auf einer hellen Fensterbank weiterziehen. Dazu eignen sich vorgezogene Pflanzen aus dem Garten oder frisch gesäte Töpfe, die bei etwa 15–20 °C keimen. So hast du das ganze Jahr über frische Blätter zur Hand.
Warum geht meine Petersilie nach kurzer Zeit ein?
Die häufigsten Ursachen sind Staunässe, zu viel Sonne oder ein falscher Standort. Petersilie mag gleichmäßige Feuchtigkeit, aber keine nassen Füße. Auch ein zu dichter Wurzelballen im Topf kann das Wachstum bremsen. Achte auf gute Drainage und ausreichend Platz.
Kann man Petersilie zusammen mit anderen Kräutern in einen Topf pflanzen?
Wie oft sollte man Petersilie neu aussäen?
Da Petersilie im zweiten Jahr blüht und danach an Aroma verliert, ist eine jährliche Aussaat sinnvoll. So stellst du sicher, dass du immer frische, aromatische Blätter erntest. Wenn du gestaffelt aussäst, kannst du die Erntezeit zusätzlich verlängern.
Ist Petersilie für Haustiere giftig?
In kleinen Mengen ist Petersilie für Hunde und Katzen unbedenklich. In größeren Mengen kann das enthaltene Apiol jedoch problematisch sein, besonders für trächtige Tiere. Gib Haustieren daher nur sehr geringe Mengen oder verzichte ganz darauf.




