Kräutertees selber machen – Mischungen für Schlaf, Verdauung und Entspannung

Kennst du das Gefühl, wenn du abends einfach nicht zur Ruhe kommst oder dein Bauch nach dem Essen drückt? Statt gleich zu Tabletten zu greifen, kannst du es mal mit etwas ganz Natürlichem probieren. In diesem Artikel zeige ich dir, wie du Kräutertees selber machen kannst – ganz einfach, mit Zutaten, die du teilweise sogar im eigenen Garten oder draußen in der Natur findest.

Selbstgemachte Kräutertees sind nicht nur gesund, sondern schmecken oft auch besser als die fertigen aus dem Supermarkt. Du weißt genau, was drin ist, und kannst die Mischungen genau auf deine Bedürfnisse anpassen – ob für besseren Schlaf, eine ruhigere Verdauung oder mehr Entspannung im Alltag.

Du brauchst kein großes Vorwissen. Ich nehme dich Schritt für Schritt mit und zeige dir, welche Kräuter sich wofür eignen, wie du sie richtig sammelst, trocknest und kombinierst. Los geht’s mit den Basics – und am Ende kannst du deine eigenen Teemischungen ganz einfach selbst herstellen.

Die Vorteile von selbstgemachten Kräutertees

Vorteile von Kräutertees selber machen: Frische und getrocknete Kräuter mit Teetasse auf einem Holztisch in natürlichem Licht

Kräutertees selber zu machen hat viele Vorteile – und das Beste: Du brauchst dafür kein Profi zu sein. Schon mit ein paar Grundzutaten kannst du dir ganz einfach deine eigenen Mischungen zusammenstellen.

  1. Du weißt genau, was drin ist:
    In gekauften Teebeuteln steckt oft mehr Industrie als Natur. Bei deinem selbstgemachten Tee entscheidest du, welche Kräuter reinkommen – ohne Zusatzstoffe, Aromen oder Reste von Spritzmitteln.
  2. Du kannst die Mischung an dich anpassen:
    Jeder Körper ist anders. Wenn du zum Beispiel schnell nervös wirst, kannst du beruhigende Kräuter wie Melisse oder Lavendel verwenden. Bei Magenbeschwerden helfen dir vielleicht Kamille oder Fenchel. Du bestimmst, was dir guttut.
  3. Es ist günstiger als gedacht:
    Viele Kräuter wachsen kostenlos am Wegesrand oder im eigenen Garten. Mit etwas Wissen und Übung kannst du dir den Gang zur Apotheke oft sparen.
  4. Nachhaltiger geht’s kaum:
    Du brauchst keine aufwendige Verpackung, keinen Transport aus dem Ausland – und wenn du regional sammelst, tust du sogar der Umwelt etwas Gutes.
  5. Es macht Spaß und entspannt:
    Das Sammeln, Trocknen und Mischen kann zu einem kleinen Ritual werden. Du bist draußen unterwegs, lernst Pflanzen kennen und nimmst dir bewusst Zeit für dich.

Kurz gesagt: Selbstgemachte Kräutertees sind persönlich, gesund, günstig – und einfach richtig gut.

Grundwissen: Welche Kräuter eignen sich für selbstgemachte Teemischungen?

Bevor du loslegst, solltest du ein paar Kräuter und ihre Wirkungen kennen. Denn nicht jedes Kraut passt zu jedem Zweck – und manche wirken erst richtig, wenn sie mit den passenden Partnern kombiniert werden.

Für einen beruhigenden Effekt greifen viele zu Melisse, Lavendel oder Baldrianwurzel. Diese Kräuter helfen, wenn du abends schlecht abschalten kannst oder innerlich unruhig bist. Auch Hopfen und Passionsblume sind bekannt dafür, den Schlaf zu fördern.

Wenn dein Magen zwickt oder du dich nach dem Essen aufgebläht fühlst, helfen dir Fenchel, Anis, Kümmel oder Pfefferminze. Sie unterstützen die Verdauung und wirken krampflösend. Kamille ist ebenfalls eine gute Wahl – sie beruhigt sowohl den Magen als auch die Nerven.

Für mehr innere Ruhe im Alltag eignen sich Kräuter wie Johanniskraut, Zitronenverbene oder Zitronenmelisse. Sie wirken ausgleichend und können helfen, Stress besser zu verarbeiten.

Ein guter Start ist es, einzelne Kräuter erstmal pur zu probieren. So lernst du, wie sie schmecken und wirken. Später kannst du dann gezielt Kombinationen daraus machen – je nachdem, was du gerade brauchst. Und ganz wichtig: Achte darauf, nur Kräuter zu verwenden, die du sicher bestimmen kannst.

Kräutertees selber machen: Das richtige Sammeln, Trocknen und Lagern

Wenn du Kräutertees selber machen willst, kommt es nicht nur auf die richtigen Pflanzen an, sondern auch darauf, wie du sie verarbeitest. Nur so bleiben Geschmack und Wirkung erhalten.

Beim Sammeln solltest du darauf achten, dass du die Kräuter an sauberen, unbelasteten Orten pflückst – also nicht direkt an Straßen oder gespritzten Feldern. Am besten sammelst du vormittags, wenn der Tau abgetrocknet ist, aber die Sonne noch nicht zu stark scheint. Verwende ein Körbchen oder Stoffbeutel, damit die Pflanzen nicht gequetscht werden.

Das Trocknen geht am besten an einem schattigen, luftigen Ort. Lege die Kräuter locker ausgebreitet auf ein sauberes Tuch oder ein Gitter. Wende sie täglich, damit sie gleichmäßig trocknen. Hitze oder direktes Sonnenlicht solltest du vermeiden – das zerstört viele Inhaltsstoffe. Die Kräuter sind fertig, wenn sie rascheln und sich leicht zerbröseln lassen.

Für die Lagerung eignen sich am besten dunkle Gläser oder Blechdosen mit dicht schließendem Deckel. Notiere dir auf dem Behälter das Erntedatum und den Namen der Kräuter. So behältst du den Überblick. Lagere alles trocken, kühl und lichtgeschützt – dann sind deine Teekräuter mehrere Monate haltbar, oft sogar länger.

Mit etwas Übung wird das Ganze zur entspannten Routine – und du weißt genau, was in deiner Tasse landet.

Beruhigende Teemischungen für einen besseren Schlaf

Kräutertees selber machen für besseren Schlaf: Tasse Schlaftee mit Lavendel und Kamille auf Nachttisch im warmen Abendlicht

Wenn du abends schlecht zur Ruhe kommst oder lange wach liegst, kann ein selbstgemachter Kräutertee eine einfache Hilfe sein. Die richtige Mischung wirkt entspannend auf Körper und Geist – ganz ohne Gewöhnungseffekt.

Besonders bekannt für ihre schlaffördernde Wirkung sind Baldrianwurzel, Hopfen, Passionsblume und Melisse. Sie helfen dabei, innerlich runterzufahren und machen dich nicht am nächsten Morgen müde. Auch Lavendel kann beruhigend wirken und ist durch seinen angenehmen Duft besonders beliebt.

Hier ein einfaches Beispiel für eine Einschlafmischung:

  • 2 Teile Melissenblätter
  • 1 Teil Hopfenzapfen
  • 1 Teil Lavendelblüten
  • 1 Teil Baldrianwurzel

Du kannst die getrockneten Kräuter im Mörser leicht anstoßen, damit sich die Wirkstoffe besser lösen. Dann 1 bis 2 Teelöffel der Mischung mit heißem Wasser übergießen und etwa 10 Minuten ziehen lassen.

Achte darauf, den Tee regelmäßig und in Ruhe zu trinken – am besten eine halbe Stunde vor dem Schlafengehen. Das kann zu einem festen Ritual werden, das deinem Körper signalisiert: Jetzt ist Zeit zum Abschalten.

Wichtig ist: Nicht jeder reagiert gleich. Probiere aus, was für dich funktioniert, und taste dich langsam an deine persönliche Einschlafhilfe heran.

Wohltuende Teemischungen zur Unterstützung der Verdauung

Ein schweres Gefühl im Bauch nach dem Essen kennt fast jeder. Manchmal hilft da schon ein einfacher Kräutertee, um den Magen zu beruhigen und die Verdauung in Schwung zu bringen. Bestimmte Heilpflanzen wirken entblähend, krampflösend oder regen die Verdauungssäfte an.

Sehr bewährt haben sich hier Fenchel, Anis und Kümmel – sie bilden zusammen die klassische „Drei-Königs-Mischung“. Diese Kombination wirkt besonders gut gegen Blähungen und Bauchschmerzen. Auch Pfefferminze hilft bei Völlegefühl und hat zusätzlich einen frischen Geschmack. Kamille beruhigt den Magen und wirkt leicht entzündungshemmend.

Ein einfaches Rezept für eine magenfreundliche Teemischung:

  • 1 Teil Fenchelsamen
  • 1 Teil Anissamen
  • 1 Teil Kümmelsamen
  • 1 Teil Pfefferminzblätter

Die Samen kannst du vor dem Aufbrühen leicht anstoßen, damit sie ihre ätherischen Öle besser freigeben. Übergieße 1 bis 2 Teelöffel der Mischung mit heißem Wasser und lass den Tee etwa 7 bis 10 Minuten ziehen.

Trinke den Tee am besten nach dem Essen in kleinen Schlucken. Er unterstützt die Verdauung ganz sanft – ohne Nebenwirkungen. Auch bei gelegentlichen Magen-Darm-Beschwerden kann so ein Tee wahre Wunder wirken.

Entspannende Kräutertees gegen Stress und innere Unruhe

Kräutertees selber machen gegen Stress: Tasse Entspannungstee mit Zitronenmelisse und Lavendel in ruhiger Umgebung

Stress gehört heute fast schon zum Alltag. Doch anstatt ihn einfach hinzunehmen, kannst du deinem Körper mit natürlichen Mitteln helfen, besser damit umzugehen. Ein selbstgemachter Kräutertee kann dabei unterstützen, zur Ruhe zu kommen und neue Energie zu sammeln.

Viele Kräuter wirken beruhigend, ohne müde zu machen – genau das Richtige für den Tag. Johanniskraut zum Beispiel ist bekannt dafür, die Stimmung zu heben und nervöse Unruhe zu lindern. Zitronenmelisse und Zitronenverbene wirken entspannend und leicht aufhellend. Auch Lavendel hilft, wenn die Gedanken kreisen und du dich innerlich unruhig fühlst.

Ein Rezept für eine ausgleichende Tagesmischung:

  • 2 Teile Zitronenmelisse
  • 1 Teil Johanniskraut
  • 1 Teil Lavendelblüten
  • 1 Teil Zitronenverbene

Gieße 1 bis 2 Teelöffel der Mischung mit heißem Wasser auf und lasse sie 8 bis 10 Minuten ziehen. Du kannst den Tee ein- bis zweimal täglich trinken, zum Beispiel am Nachmittag oder abends vor dem Schlafengehen.

Wichtig ist, dass du dir beim Trinken bewusst Zeit nimmst. Das alleine hilft oft schon, um etwas Abstand vom Stress zu bekommen. Die Kräuter unterstützen deinen Körper dabei, wieder ins Gleichgewicht zu kommen – ganz ohne Druck und auf natürliche Weise.

Dosierung, Zubereitung und Anwendung: So entfalten Kräutertees ihre volle Wirkung

Damit ein Kräutertee wirkt, kommt es nicht nur auf die Mischung an – auch Dosierung, Zubereitung und Anwendung spielen eine große Rolle. Schon kleine Unterschiede können den Effekt deutlich verändern.

Die richtige Menge liegt meist bei 1 bis 2 Teelöffeln getrockneter Kräuter pro Tasse (ca. 250 ml). Bei frischen Kräutern kannst du die doppelte Menge nehmen. Übergieße die Kräuter immer mit kochendem Wasser, es sei denn, es wird etwas anderes empfohlen.

Die Ziehzeit variiert je nach Kräuterart:

  • Blätter und Blüten: 5–10 Minuten
  • Wurzeln und Samen: 10–15 Minuten, oft besser als Abkochung (also kurz aufkochen und dann ziehen lassen)

Decke die Tasse beim Ziehen ab – so bleiben die wertvollen ätherischen Öle erhalten.

Trinke den Tee am besten frisch zubereitet und in Ruhe. Zwei bis drei Tassen am Tag sind in der Regel ausreichend. Bei bestimmten Beschwerden lohnt es sich, über einen Zeitraum von ein bis zwei Wochen regelmäßig zu trinken, um eine nachhaltige Wirkung zu erzielen.

Wichtig: Kräutertees wirken sanft, aber nicht sofort wie Medikamente. Sie brauchen etwas Zeit – dafür belasten sie den Körper kaum und unterstützen ihn auf natürliche Weise.

Fazit: Dein Einstieg ins Kräutertees selber machen

Kräutertees selber machen ist nicht nur einfach, sondern auch eine tolle Möglichkeit, mehr auf dich und deinen Körper zu hören. Du hast gelernt, wie vielseitig Kräuter sein können – ob zur Beruhigung, für die Verdauung oder gegen Stress.

Vielleicht fragst du dich noch, welche Mischung für dich am besten passt oder wann der richtige Zeitpunkt für die Ernte ist. Das ist völlig normal. Die Antwort findest du am besten, indem du selbst ausprobierst, beobachtest und deine Erfahrungen machst.

Starte mit ein paar einfachen Rezepten und achte darauf, wie dein Körper reagiert. Mit der Zeit wirst du merken, welche Kräuter dir guttun – und genau das macht den Reiz aus.

Mach dir eine Tasse Tee, nimm dir Zeit für dich – und entdecke die Welt der Kräuter ganz in deinem eigenen Tempo. Dein Wissen wächst mit jedem Aufguss.

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