Naturkosmetik mit Kräutern ist nicht nur voll im Trend, sondern auch richtig gut für dich und die Umwelt. Statt künstlicher Zusätze nutzt du dabei die Kraft von Pflanzen, die schon seit Jahrhunderten für schöne Haut und gesundes Haar verwendet werden.
Du brauchst dafür weder teure Produkte noch besonderes Vorwissen. Viele Heilkräuter findest du im Garten, auf der Wiese oder sogar im Küchenschrank. Und mit ein paar einfachen Handgriffen machst du daraus deine eigene Pflege – ganz ohne Chemie.
In diesem Artikel zeige ich dir Schritt für Schritt, wie du Kräuter richtig auswählst, vorbereitest und für deine DIY-Kosmetik nutzt. Dabei bekommst du nicht nur praktische Rezepte, sondern auch viele Tipps für die Anwendung im Alltag.
Am Ende wirst du wissen, wie einfach und wirksam Naturkosmetik mit Kräutern sein kann – und warum sich das Selbermachen wirklich lohnt.
Inhaltsverzeichnis
Naturkosmetik mit Kräutern: Was steckt dahinter?

Naturkosmetik mit Kräutern bedeutet, dass du Pflegeprodukte für Haut und Haare aus natürlichen Zutaten herstellst – ganz ohne künstliche Zusätze oder Konservierungsstoffe. Im Mittelpunkt stehen dabei Kräuter wie Kamille, Ringelblume oder Rosmarin, die schon seit Jahrhunderten für ihre heilende Wirkung bekannt sind.
Das Besondere an dieser Art der Kosmetik ist, dass sie sanft zur Haut ist und du genau weißt, was drin steckt. Viele konventionelle Produkte enthalten Inhaltsstoffe, die du nicht aussprechen kannst – bei Naturkosmetik mischst du mit einfachen Dingen wie Pflanzenöl, getrockneten Kräutern oder Honig.
Ein weiterer Vorteil: Du kannst deine Rezepte genau auf deine Haut- oder Haartypen anpassen. Wenn du zum Beispiel trockene Haut hast, wählst du beruhigende Kräuter. Bei fettiger Haut helfen klärende Pflanzen wie Salbei.
Und das Beste: Du brauchst dafür keine teure Ausstattung. Ein paar Gläser, ein Sieb und etwas Zeit reichen oft schon aus, um deine eigene Naturkosmetik mit Kräutern herzustellen.
Es geht also nicht nur um Schönheit, sondern auch um Achtsamkeit und Selbstfürsorge – und ganz nebenbei tust du auch der Umwelt etwas Gutes. Denn weniger Verpackung, keine Mikroplastik und keine chemischen Rückstände machen einen echten Unterschied.
Welche Kräuter sind gut für Haut und Haare?
Nicht jedes Kraut ist gleich gut für jede Anwendung. Manche helfen bei trockener Haut, andere wirken beruhigend oder fördern das Haarwachstum. Hier findest du eine Auswahl beliebter Kräuter, die du einfach verwenden kannst:
Für die Hautpflege:
- Kamille: entzündungshemmend und beruhigend, ideal bei gereizter Haut
- Ringelblume: unterstützt die Wundheilung und pflegt sanft
- Lavendel: wirkt antibakteriell und hilft bei unreiner Haut
- Salbei: reguliert die Talgproduktion, gut bei fettiger Haut
Für die Haarpflege:
- Brennnessel: regt die Durchblutung an und stärkt die Haarwurzeln
- Rosmarin: fördert das Haarwachstum und reduziert Schuppen
- Birkenblätter: bringen Glanz und Frische ins Haar
- Melisse: beruhigt die Kopfhaut und duftet angenehm
Diese Kräuter bekommst du oft frisch im Garten, auf dem Markt oder getrocknet in der Apotheke. Wichtig ist, dass sie unbehandelt und möglichst naturbelassen sind. Achte darauf, nur Pflanzen zu verwenden, die du sicher kennst.
Tipp: Du kannst dir eine kleine Liste mit deinen Lieblingskräutern anlegen, sortiert nach Haut- oder Haarproblem – so findest du schnell das passende Kraut für deine Anwendung.
So bereitest du Kräuter für die Kosmetik richtig vor
Bevor du Kräuter in deine DIY-Kosmetik einbaust, musst du sie richtig vorbereiten. Denn nur so bleiben die wertvollen Wirkstoffe erhalten.
1. Kräuter trocknen:
Frische Kräuter kannst du an einem schattigen, luftigen Ort aufhängen. Sie sollten vollständig trocken sein, bevor du sie weiterverarbeitest. So vermeidest du Schimmel.
2. Ölauszug herstellen:
Gib getrocknete Kräuter in ein sauberes Glas und übergieße sie mit einem hochwertigen Öl (z. B. Olivenöl oder Jojobaöl). Lasse das Ganze 2–3 Wochen an einem warmen Ort ziehen. Danach durch ein feines Sieb filtern – fertig ist dein Kräuteröl.
3. Tinkturen mit Alkohol:
Für starke Extrakte kannst du die Kräuter mit hochprozentigem Alkohol (z. B. 40 % Wodka) ansetzen. Das eignet sich besonders für Gesichtswasser oder Toner.
4. Kräuterwasser herstellen (Tee):
Einfach mit heißem Wasser übergießen und abkühlen lassen. Das geht schnell und ist perfekt für kurzfristige Anwendungen.
Lagere fertige Auszüge kühl und dunkel. Verwende saubere, verschließbare Gläser oder Fläschchen. So bleibt deine DIY-Naturkosmetik lange haltbar und wirksam.
DIY-Gesichtspflege mit Kräutern: Rezepte für jeden Hauttyp

Mit wenigen Zutaten kannst du dir deine eigene Gesichtspflege zusammenstellen – abgestimmt auf deinen Hauttyp. Hier sind ein paar einfache Rezepte:
Für trockene Haut – Beruhigende Kamillenmaske:
- 1 TL Kamillenblüten (getrocknet)
- 2 EL Joghurt
- 1 TL Honig
Kamille als Tee aufgießen, abkühlen lassen und mit den restlichen Zutaten vermischen. 10 Minuten auftragen, dann abspülen.
Für fettige Haut – Klärende Salbei-Tonerde-Maske:
- 1 TL getrockneter Salbei (als Tee)
- 2 TL Heilerde
- 1 TL Wasser oder Aloe-Vera-Gel
Alle Zutaten zu einer cremigen Paste verrühren, auftragen und nach 10–15 Minuten mit lauwarmem Wasser abnehmen.
Für reife Haut – Regenerierendes Rosenöl:
- 1 TL getrocknete Rosenblätter
- 50 ml Jojobaöl
Ölauszug wie oben beschrieben ansetzen, nach 2 Wochen filtern und als Gesichtsöl verwenden.
Wichtig: Teste jedes neue Produkt zuerst auf einer kleinen Hautstelle. So kannst du sicher sein, dass du die Zutaten gut verträgst.
Kräuter für gesundes Haar: Natürliche Pflege zum Selbermachen
Auch deine Haare freuen sich über natürliche Pflege – besonders dann, wenn du auf Silikone und aggressive Tenside verzichten willst. Mit Kräutern geht das ganz einfach.
Kräuter-Haarspülung für mehr Glanz:
- 1 EL Rosmarin
- 1 EL Brennnessel
- 500 ml Wasser
Kräuter aufkochen, abkühlen lassen, durch ein Sieb gießen. Nach dem Haarewaschen ins feuchte Haar geben – nicht ausspülen.
Kopfhautöl gegen Juckreiz:
- 2 EL Olivenöl
- 1 TL getrocknete Melisse
- 1 TL Lavendelblüten
Kräuter im Öl 2 Wochen ziehen lassen, dann abseihen. In die Kopfhaut einmassieren, 30 Minuten einwirken lassen, anschließend gründlich auswaschen.
Trockenshampoo bei fettigem Ansatz:
- 1 EL Heilerde
- 1 TL gemahlener Salbei
- 1 TL Speisestärke
Mischung mit einem Pinsel auf den Ansatz geben, kurz einwirken lassen und gründlich ausbürsten.
Diese Rezepte kannst du regelmäßig anwenden, um dein Haar natürlich zu pflegen. Deine Kopfhaut wird es dir danken – und du brauchst keine teuren Produkte mehr.
Badezusätze und Seifen mit Kräutern einfach selbst herstellen
Ein entspannendes Bad mit Kräutern ist nicht nur wohltuend, sondern auch richtig pflegend. Und auch deine eigene Seife kannst du ganz einfach herstellen – ohne bedenkliche Inhaltsstoffe.
Kräuterbad für gestresste Haut:
- 2 EL Lavendel
- 2 EL Ringelblume
- 1 EL Haferflocken (in einem Baumwollbeutel oder Teefilter)
Alles in ein Leinensäckchen füllen und ins Badewasser legen. 15–20 Minuten genießen. Die Kräuter beruhigen die Haut, Hafer spendet Feuchtigkeit.
Peeling-Seife mit Rosmarin:
- 250 g Rohseife (z. B. Glycerinseife)
- 1 EL gemahlener Rosmarin
- 1 TL Öl (z. B. Mandelöl)
Rohseife im Wasserbad schmelzen, Rosmarin und Öl einrühren, in Formen gießen, abkühlen lassen. Fertig ist deine eigene Kräuterseife.
Tipp: Wenn du keine Rohseife verwenden willst, kannst du auch eine Flüssigseife auf Naturbasis nehmen und mit Kräuterauszügen oder ätherischen Ölen ergänzen.
Mit diesen DIY-Ideen wird jedes Bad zu einem kleinen Wellness-Moment – ganz ohne Zusatzstoffe.
Wichtige Hinweise zur Haltbarkeit und Anwendung

Auch wenn Naturkosmetik mit Kräutern natürlich ist, musst du auf Hygiene und Haltbarkeit achten – sonst kippt dein Produkt schnell oder verliert an Wirkung.
Darauf solltest du achten:
- Sauberes Arbeiten: Verwende nur gereinigte Gläser, Löffel und Gefäße.
- Kleine Mengen herstellen: So brauchst du dein Produkt auf, bevor es verdirbt.
- Lichtschutz: Dunkle Fläschchen oder ein lichtgeschützter Ort verlängern die Haltbarkeit.
- Kühl lagern: Vor allem Ölauszüge und Cremes halten sich im Kühlschrank länger.
- Keine Konservierung: DIY-Produkte ohne Alkohol oder ätherische Öle verderben schneller – besonders bei Wasseranteilen.
Typische Haltbarkeitszeiten:
Produktart | Haltbarkeit |
---|---|
Öl-Auszüge | ca. 3–6 Monate |
Tinkturen (mit Alkohol) | ca. 12 Monate |
Wasserbasierte Toner | max. 7–10 Tage |
Masken & Cremes | 1–2 Wochen (gekühlt) |
Achte auch auf Veränderungen wie Geruch, Konsistenz oder Farbe. Wenn sich etwas komisch anfühlt – lieber entsorgen.
Nachhaltig, günstig, natürlich: Die Vorteile von DIY-Kosmetik
Naturkosmetik mit Kräutern bringt viele Vorteile – nicht nur für deine Haut, sondern auch für deinen Alltag.
1. Du weißt, was drin ist:
Keine unnötigen Zusatzstoffe, keine Parabene, kein Mikroplastik. Du entscheidest über die Inhaltsstoffe.
2. Weniger Müll:
Wiederverwendbare Gläser und Dosen sparen Verpackung. Das ist gut für die Umwelt und sieht im Badezimmer auch noch schön aus.
3. Geringe Kosten:
Viele Zutaten hast du schon zu Hause oder bekommst sie günstig in der Apotheke oder im Garten. Auf Dauer sparst du damit richtig Geld.
4. Persönliche Note:
Du kannst jedes Produkt individuell gestalten – mit deinem Lieblingsduft, deiner Lieblingspflanze oder sogar als Geschenk für Freunde.
5. Achtsamkeit und Kreativität:
Das Herstellen deiner eigenen Kosmetik macht Spaß und entspannt. Es ist ein kleiner Schritt raus aus dem Alltagsstress.
Wer einmal angefangen hat, will oft gar nicht mehr zurück zu gekauften Produkten – weil es einfach so viel natürlicher und ehrlicher ist.
Fazit: Naturkosmetik mit Kräutern selbst erleben und gestalten
Naturkosmetik mit Kräutern bietet dir die Möglichkeit, Pflegeprodukte ganz nach deinen Bedürfnissen herzustellen – natürlich, wirksam und individuell. Du hast nun gesehen, wie vielseitig Kräuter für Haut und Haare eingesetzt werden können, und welche einfachen Rezepte du selbst umsetzen kannst.
Vielleicht fragst du dich jetzt: Welche Kombination passt am besten zu meinem Hauttyp? Oder: Wie lange halten die Produkte wirklich? Genau hier beginnt deine persönliche Entdeckungsreise. Jeder Mensch reagiert anders – das macht DIY-Kosmetik so spannend.
Trau dich, auszuprobieren. Starte mit kleinen Mengen, beobachte, wie deine Haut und Haare reagieren, und entwickle mit der Zeit deine eigenen Lieblingsrezepte.
Wenn du Spaß am Selbermachen hast, wirst du schnell merken: Es ist mehr als Pflege – es ist Achtsamkeit, Kreativität und ein Stück Selbstbestimmung. Und ganz nebenbei tust du auch der Umwelt etwas Gutes.
FAQ – Häufige Fragen und Antworten
Hier habe ich noch Antworten auf häufige Fragen zu diesem Thema zusammengestellt:
Kann ich frische Kräuter direkt in der Naturkosmetik verwenden?
Ja, aber mit Einschränkungen. Frische Kräuter enthalten viel Wasser und machen dein Produkt schneller verderblich. Für Masken, die du sofort verbrauchst, ist das kein Problem. Für haltbare Produkte solltest du besser getrocknete Kräuter verwenden.
Welche Öle eignen sich besonders gut als Basis für Naturkosmetik mit Kräutern?
Beliebte Öle sind Jojobaöl (für alle Hauttypen), Mandelöl (für empfindliche Haut), Kokosöl (antibakteriell) oder Olivenöl (pflegend und günstig). Achte auf kaltgepresste, unraffinierte Öle in Bio-Qualität.
Wie erkenne ich, ob ich eine bestimmte Kräuterzutat nicht vertrage?
Teste dein DIY-Produkt immer zuerst an einer kleinen Stelle (z. B. Armbeuge). Zeigt sich innerhalb von 24 Stunden keine Reaktion wie Rötung oder Jucken, ist die Anwendung in der Regel unbedenklich.
Kann ich ätherische Öle zusätzlich verwenden?
Ja, aber vorsichtig dosieren! Ätherische Öle sind hochkonzentriert und sollten nur tropfenweise eingesetzt werden. Verwende nur naturreine Öle und informiere dich vorher über mögliche Risiken.
Eignen sich Kräuterprodukte auch für Kinder?
Grundsätzlich ja, aber nicht alle Kräuter sind für Kinder geeignet. Kamille, Ringelblume oder Lavendel gelten als mild. Verzichte bei Kindern auf scharfe oder hormonell wirksame Pflanzen wie Salbei oder Teebaumöl.