Brennnessel

Jeder kennt sie und viele unterschätzen sie – die Brennnessel. Für die meisten ist die Brennnessel ein lästiges, Schmerzen verursachendes Unkraut. Aber eigentlich ist sie mit ihren wertvollen Inhaltsstoffen ein Heilkraut welches gut gegen Gelenk-, Nieren- und Harnleiden hilft. Und auch als Küchenkraut macht die Brennnessel eine gute Figur, als Spinat, Smoothie oder Suppe.

Merkmale der Brennnessel

Brennnessel Pflanze in Nahaufnahme

Die Brennnessel hat ihren Ursprung in Mitteleuropa, ist heute aber bis nach Nordeuropa, Asien und Nordamerika verbreitet. Sie wachsen auf nährstoffreichen Böden mit ausreichender Feuchtigkeit und sind häufig an Teichen, Waldrändern und stickstoffreichen Brachflächen zu finden. Die Familie der Brennnesselgewächse (lateinisch Urticaceae) besteht aus über 2500 Arten.

Brennnesseln sind mehrjährige, krautige Pflanzen mit Wuchshöhen zwischen 40 und 320 cm. Die Blätter sind das charakteristische Merkmal der Brennnessel. Sie sind bis zu 20 cm lang, leicht herzförmig und auffällig gesägt. An den Blättern und am Stängel befinden sich Brennhaare.

Diese bestehen aus Kiesel- und Ameisensäure und verursachen bei Berührung brennende Schmerzen.

Brennnesseln blühen von Juni bis Oktober. Die rispenförmigen Blüten sind unauffällig und Cremeweiß bis Hellbraun. Nach der Blüte bilden sich grüne Nussfrüchte, die eiförmige Samen enthalten.

Anbau, Aussaat und Pflege

Die Brennnessel gehört mit Sicherheit nicht zu den beliebtesten Kräutern, die im Garten angebaut werden, obwohl es sich lohnt, für dieses winterharte Heil- und Küchenkraut einen Platz im Beet zu reservieren. Brennnesseln fühlen sich im Halbschatten besonders wohl.

Ein nährstoffreicher, humoser Boden und genügend Feuchtigkeit ohne Staunässe sind für ein gutes Wachstum optimal. Brennnesseln sind Lichtkeimer und können von Ende März bis Mitte Mai direkt ins Beet ausgesät werden.

Für eine reiche Ernte ist die Versorgung mit einem organischen Stickstoffdünger wichtig. Hornspäne oder Hornmehl eignen sich besonders gut.

Da Brennnesseln nur eine kurze Toleranz gegen Trockenheit haben, muss auf eine gute Wasserversorgung geachtet werden.

Verwendung von Brennnesseln

Brennnesseln sind weit mehr, als lästiges Unkraut. Sie sind sehr vielseitig und kommen sowohl als Küchen- als auch als Heilkraut zum Einsatz.

Brennnessel als Küchenkraut

Die Blätter der Brennnessel sind sehr gesund, da sie viel Vitamin C, Calcium, Eisen, Magnesium und Eiweiß enthalten. Mit der richtigen Zubereitung als Gemüse, Suppe oder Saft schmeckt die Brennnessel sehr gut. Durch Trocknen, Dünsten oder Kochen werden die schmerzenden Brennhaare unschädlich gemacht. Das gleiche gilt für das Pürieren, so dass Brennnesselblätter auch als Saft oder Smoothie genossen werden können.

Brennnessel als Heilkraut

Schon im Mittelalter nutzten die Menschen Brennnesseln als Hausmittel gegen viele Alltagsbeschwerden und wendeten das Kraut innerlich und äußerlich an. Als Tee aus den Blättern oder Sud aus den Blüten halfen Brennnesseln gegen Seitenstechen oder Harnverstopfung.

Zerstoßene Brennnesselblätter mit Salz vermischt wurden als Pflaster bei Hautverletzungen und Schwellungen verwendet. Als Gemüse verzehrt diente das Kraut der Reinigung des Magens.

In den letzten Jahren hat die Brennnessel als Heilkraut an Bedeutung gewonnen. Vor allem bei Verdauungs-, Harn- oder Nierenbeschwerden sowie zur Anregung des Stoffwechsels kommt sie heutzutage zum Einsatz. Die Heilwirkung der Brennnessel ist auf ihre wertvollen Inhaltsstoffe zurückzuführen.

Zahlreiche Mineralstoffe, Acetylcholin, Carotinoide, Phytosterole und Flavonoide geben der Pflanze eine schmerzlindernde, entzündungshemmende, krampflösende, harntreibende und immunsystemstimulierende Wirkung.

Deshalb kommen Brennnesseln als Tee, Tinktur oder Presssaft zur Behandlung oder als begleitende Therapie beispielsweise bei Rheuma, Gicht, Reizblase, Harnwegsentzündungen oder Beschwerden der Galle zum Einsatz.

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